Der Staat als gnadenloser Schuldeneintreiber
In der Schweiz lebt jede achte Person in einem verschuldeten Haushalt, Hunderttausende können ihre Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlen. Verantwortlich dafür sind jedoch in erster Linie nicht Kreditzinsen der Banken oder Ratenzahlungen – es ist der Staat. Das Steueramt ist der Schuldner Nummer 1, gefolgt von den Krankenkassen. Schulden sind die Ursache von Armut, und diese steigt in der Schweiz seit Jahren.
Armut mindern
Hier könnte man schnell ansetzen, um die Situation zu verbessern: Überschuldete Menschen erhalten die Möglichkeit zu einem Neustart. Der Bundesrat plant dazu eine Vorlage in diesem Jahr.
Ein weiterer Punkt: Steuern werden endlich bei der Festlegung des Existenzminimums mit einberechnet, dies verlangt eine Motion. Denn bei einer Lohnpfändung durch Überschuldung müssen heute vom Existenzminimum von 1300 Franken noch Steuern bezahlt werden. Die Steuern sind aber gerade oft die Ursache der finanziellen Abwärtsspirale! Schuldenberatungsstellen fordern diese Einberechnung schon seit Jahren, doch wurden seit 2005 vier Vorstösse zum Thema abgelehnt.
Man schob das Thema auf die Kantone, doch diese unternehmen nichts. Sie besteuern selbst Minieinkommen, manche beginnen bei Ledigen bereits bei einem Einkommen von 5000 Franken, 20 Kantone beginnen bei 20’000 Franken pro Jahr. Nun müsste der Staat die Kantone zwingen, dies zu ändern – zumal gemäss Verfassung die Besteuerung nach dem «Grundsatz der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit» erfolgen muss. Doch bis jetzt war kein Vorstoss erfolgreich und der Bund hat keine grosse Hoffnung, dass sich das ändert.
Arbeit muss sich lohnen
Ausserdem gibt es einen weiteren Grund, tiefe Einkommen von den Steuern zu befreien: Wer Sozialhilfe bezieht, ist davon befreit. Wer die gleiche Summe erarbeitet, muss Steuern dafür bezahlen, er hat am Ende weniger zur Verfügung als eine Person mit Sozialhilfe – das heisst, dass sich die Arbeit dann nicht lohnt!
Lohnpfändungen sollen eigentlich helfen, die Schulden abzutragen, doch sie führen oft gerade zu weiterer Verschuldung. Denn von den 1300 Franken pro Monat sollen Nahrung, Handy, Kleider, Reisekosten, Strom etc. und die STEUERN bezahlt werden. Das ist unrealistisch, wie jede Schuldenberatung bestätigen kann. Die Schulden wachsen also weiter durch Steuerschulden!
Ist die Motion zur Einberechnung der Steuern beim Existenzminimum erfolgreich, wäre dies ein wichtiger Schritt gegen Armut in der Schweiz.
St. Gallen, Ende März 2024 von Christiane Faschon
Schulden bis ins Grab: Damit ist wohl bald Schluss, Infosperber
https://www.infosperber.ch/gesellschaft/schulden-bis-ins-grab-damit-ist-wohl-bald-schluss/
Markus Jungo: 25 Jahre für die Viko
Markus Jungo engagiert sich seit 25 Jahren für die Vinzenzkonferenzen.
Er hat Verantwortung in vielen Bereichen übernommen in der Schweiz, |
Von 2011 bis 2019 war er Präsident der Schweizerischen Vinzenzgemeinschaft und ist seit sechs Jahren deren Sekretär. Er hat zu vielen Sitzungen und Tagungen eingeladen und über 10’000 Briefe für die Viko geschrieben.
Ende 2020 wurde er in das Amt desTerritorialen Delegierten für spezielle Projekte der Society of St. Vincent Paul SSVP mit weltweit etwa 800’000 Mitgliedern gewählt. (Das Amt wurde 2018 geschaffen.)
Ausserdem engagierte er sich für die Vinzenzkonferenzen in Düdingen und pflegte einen engen Kontakt zum Zentralrat des Kantons Freiburg.
Wir gratulieren und danken für das Vierteljahrhundert professionellen, ausdauernden und kreativen Einsatz!
Bernhard Schneiter
55 Jahre Hans-Ueli Gubser
Hans-Ueli Gubser ist in diesem Jahr 55 Jahre Mitglied der Viko:1969 wurde er als Student Mitglied der Akademischen Vinzenzkonferenz Basel.
Er war von 1970 bis 1973 deren Präsident und ist heute noch aktives Mitglied. 1975 bis 2013 war er Präsident des Vinzenzvereins Basel. |
1977 wurde Hans-Ueli Gubser an der GV des Schweizerischen Oberrates zum Präsidenten gewählt.
Er übergab die Präsidentschaft im Jahr 2011 an Markus Jungo.
2014 wurde er von der Gruppe der deutschsprachigen Länder zum Koordinator in der Weltvinzenzgemeinschaft bestimmt.
Wir danken für das grosse, professionelle Engagement mit Herzblut! Hans-Ueli Gubser ist ein grosses Vorbild mit seinem Einsatz.
Bernhard Schneiter